Überblick Projekte
- 2024. Projekt zum Thema Bauchspeicheldrüsenkrebs. Spendensumme: offen
- 2023. Projekt
Künstliche Intelligenz als Unterstützung gegen Tumore
. Spendensumme: 206.587 Euro. - 2020-2022. Projekt
Darmkrebs. Therapie nach Maß
und ProjektBewegung für Krebskranke Kinder
. Spendensumme: 202.837 Euro. - 2019. Projekt
Diagnostik und Behandlung von Lungenkrebs
und ProjektMein Kind hat Krebs
. Spendensumme: 214.276 Euro. - 2018. Projekt
Vermeidung von Gehirnmetastasen
. Spendensumme: 176.731 Euro. - 2017. Projekt
Identifizierung von Zellen zur Metastastenbildung
und ProjektPalliativmedizin-Leitlinie für Ärzte
. Spendensumme: 247.500 Euro. - 2016. Projekt
Untersuchungsmethoden für eine rechtzeitige Erkennung von Tumorerkrankungen der Leber
und ProjektInfonetz Krebs
. Spendensumme: 233.100 Euro. - 2015. Projekt
Modifikation von T-Zellen zur Immuntherapie
. Spendensumme: 232.899 Euro. - 2014. Projekt
Netzwerk Onkologische Spitzenzentren. CIO-Lotsen und Therapien gegen das Luminal-B-Karzinom
. Spendensumme: 220.345 Euro
Zusätzlich unterstützt unsere Partnerveranstaltung In Schleswig-Holstein u.a. Projekte der Universitätsklinik Kiel.
Seit 2014 wurden 14 Forschungs- und soziale Projekte mit ca. 1,8 Mio. Euro durch Spenden unterstützt!
Auswahl Spendenprojekte für 2024
Auf der Mitgliederversammlung von BIG Challenge am 23.11.2023 wurde die Wahl für das Spendenprojekt 2024 getroffen:
Projekt zum Thema Bauchspeicheldrüsenkrebs
An der Universitätsmedizin Göttingen arbeitet das Forscherteam von Prof. Dr. Dr. Albrecht Neeße beispielsweise daran, wichtige Fragen zum Bauchspeicheldrüsenkrebs, dem Pankreaskarzinom, zu beantworten. Das Pankreaskarzinom lässt sich in verschiedene Untergruppen einteilen und ist in der Regel sehr aggressiv. Die Heilungschancen sind nach wie vor schlecht, denn der Tumor bleibt lange Zeit symptomlos und ist sehr widerstandsfähig gegenüber Standardtherapien wie etwa der Chemotherapie. Die Ursache für diese Therapieresistenz könnten Bakterien sein, die sich im Tumor angesiedelt haben – ein sogenanntes pankreas-spezifisches Mikrobiom. Kürzlich konnten solche Bakterien im menschlichen Pankreaskarzinom nachgewiesen werden. Deren Stoffwechselprodukte beeinflussen die Medikamente bei einer Chemotherapie so, dass diese ihre Wirkung verlieren. Auch konnte gezeigt werden, dass Patienten, die sehr lange mit der Erkrankung überlebt haben, eine grundlegend andere Zusammensetzung ihres Mikrobioms aufwiesen als Patienten, die bereits kurze Zeit nach der Diagnose verstarben. Die Göttinger Forscher vermuten, dass die Untergruppen des Pankreaskarzinoms eigene, für sie charakteristische Mikrobiome haben, die dementsprechend das Therapieansprechen beeinflussen. Die Arbeitsgruppe wird erstmalig das Mikrobiom von Pankreaskarzinompatienten mit molekularen und klinischen Parametern und in Abhängigkeit der Tumor-Subgruppen eingehend untersuchen. Mit diesem Wissen könnten zukünftig maßgeschneiderte Therapien gegen den Bauchspeicheldrüsenkrebs entwickelt werden.
Forschungsgruppe Clinical Artificial Intelligence im Arbeitskontext. Copryright: © EKFZ-DG/A. Stübner
Wo flossen die Spendengelder 2023 hin?
Auf unserer Mitgliederversammlung wurde festgelegt, in diesem Jahr die gesamte Spendensumme dem Projekt Künstliche Intelligenz (KI) als Unterstützung gegen Tumore zu widmen.
Forschungsprojekt: KI als Unterstützung gegen Tumore
Künstliche Intelligenz (KI) in der Krebsmedizin bietet große Chancen für Verbesserungen in der Tumordiagnostik, der Wahl der individuell besten Therapie oder in der Krebschirurgie. Neue Methoden der Datenauswertung vereinfachen Diagnose und Behandlung. KI und maschinelles Lernen helfen, Muster in medizinischen Daten zu erkennen und personalisierte Therapieempfehlungen zu entwickeln. So könnte Krebs zukünftig schneller erkannt, der Subtyp aufgeschlüsselt und die Erkrankung effektiver behandelt werden. Prof. Dr. med. Jakob N. Kather und sein interdisziplinäres und internationales Team Clinical Artificial Intelligence
forschen an künstlichen neuronalen Netzen, um Bilddaten von menschlichen Tumoren zu verarbeiten und Tumormuster zu entschlüsseln. Dazu wurde eine Software entwickelt, die Darmkrebs anhand von Mustern in Bildern erkennen und Behandlungsoptionen vorschlagen kann. Die KI kann hier wichtige Entscheidungshilfen liefern und die Diagnose und Behandlung in der Zukunft sicherer und einfacher machen. Eine fächerübergreifende Zusammenarbeit ist essentiell, um Künstliche Intelligenz im Klinikalltag optimal zu nutzen. Am Else Kröner Fresenius Zentrum für Digitale Gesundheit an der TU Dresden und dem Dresdner Universitätsklinikum arbeiten deshalb Forschende aus verschiedenen Disziplinen eng zusammen, damit innovative Ideen schneller in der Patientenversorgung ankommen.
Vorstellung des Forschungsprojektes am 18.8.2023 (Pasta-Abend)
Wir konnten einen renommierten Professor für den Vortrag am Pastaabend gewinnen: Herrn Prof. Dr. Kather:
Prof. Dr. med. Jakob Nikolas Kather besetzt seit Juni 2022 die neu geschaffene Else Kröner Professur für Clinical Artificial Intelligence am Else Kröner Fresenius Zentrum für Digitale Gesundheit an der TU Dresden und dem Dresdner Universitätsklinikum. Dort leitet er die Forschungsgruppe Clinical AI
, die KI-Methoden für den Einsatz in der Klinik entwickelt. Er ist Facharzt für Innere Medizin und interdisziplinärer Wissenschaftler, mit zwei universitären Abschlüssen in Medizin und in Medical Physics (MSc). Für seine herausragenden Forschungsleistungen wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2021 mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Zudem fördert die Deutsche Krebshilfe seine Forschungsarbeit.
Scheckübergabe im Haus der Deutschen Krebshilfe
Am Donnerstag, den 18.01.2024 hat sich trotz winterlicher Verkehrsverhältnisse eine Abordnung von sechs Personen ins verschneite Bonn aufgemacht, um den offiziellen Spendenerlös aus der BIG Challenge Veranstaltung 2023 an die Deutsche Krebshilfe zu übergeben. In dem zweistündigen für beide Seiten sehr aufschlussreichen Treffen mit dem Vorstandsvorsitzenden Gerd Nettekoven und seinem Vorstandskollegen, Herrn Dr. Franz Kohlhuber, wurden viele interessante Informationen ausgetauscht. Herr Nettekoven hat sich für das unglaubliche Engagement des Vereins und das persönliche Erscheinen in der Geschäftsstelle bei den Anwesenden herzlich bedankt.
Wo flossen die Spendengelder 2020 - 2022 hin?
Da unsere Veranstaltung in 2020 coronabedingt nicht stattfinden konnte, haben wir entschieden, den Verwendungszweck der Spendengelder auch für die Spendenjahre 2021 und 2022 beizubehalten. Daher flossen die gesamten Spenden (202.837 € ) zu 80 % an das Forschungsprojekt Darmkrebs
. Hier soll eine neue individuelle Therapieform entwickelt werden, die sehr gezielt und effektiv den Darmtumor angreifen kann. Zudem gingen 20 % der Spenden an das soziale Projekt Bewegung für krebskranke Kinder
. Ein Projekt, dass uns sehr am Herzen liegt. Krebskranke Kinder sollen deutschlandweit ein persönliches Sport- und Bewegungsprogramm erhalten, das den Therapieerfolg unterstützt.
Forschungsprojekt: Darmkrebs – Therapie nach Maß
Jährlich erhalten rund 59.000 Menschen hierzulande die Diagnose Darmkrebs – damit gehört diese Tumorart zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Obwohl in den letzten Jahren wichtige Fortschritte durch die Forschung erzielt wurden, können immer noch nicht alle Betroffenen geheilt werden. Denn je nach Beschaffenheit des Tumors ist eine Chemotherapie mitunter wirkungslos.
Das liegt auch an der unterschiedlichen Sauerstoffversorgung des Darmtumors: Ist der Sauerstoffgehalt in den einzelnen Krebszellen nur gering, wirken die Medikamente kaum oder gar nicht. Heidelberger Wissenschaftler vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen forschen nun an einer neuen Therapie, die genau auf den jeweiligen Tumor zugeschnitten ist. So soll jeder Patient eine personalisierte Behandlung mit maximaler Wirkungskraft erhalten. Ziel ist es, alle Krebszellen gezielt und effektiv anzugreifen – sowohl solche, die für das Wachstum viel, als auch diejenigen, die nur wenig Sauerstoff benötigen.
Dafür wollen die Forscher zunächst die besten Wirkstoffe zur Bekämpfung sauerstoffreicher als auch sauerstoffarmer Krebszellen herausfinden. Im nächsten Schritt testen sie im Labor, welche Kombination am wirksamsten ist. Auf dieser Basis sollen später klinische Studien für Dickdarmkrebs erfolgen. Dieses Forschungsprojekt eröffnet Darmkrebspatienten neue hoffnungsvolle Perspektiven auf Heilung. Die Deutsche Krebshilfe fördert das Projekt mit 446.000 Euro über einen Zeitraum von 3 Jahren.
Bewegung für krebskranke Kinder
Ziel des Projektes ist es, zukünftig allen jungen Betroffenen in Deutschland die Möglichkeit zu geben, eine sportpädagogische oder -therapeutische Behandlung wahrzunehmen.
Fördersumme: 250.000,- €
Nähere Informationen im Anhang
Wo flossen die Spendengelder 2019 hin?
2019 gingen 2/3 der Spendensumme (insgesamt rund 214.276 €) an ein Projekt zur Verbesserung der Diagnostik und Behandlung von Lungenkrebs, welches anschließend auf andere Krebsarten übertragen werden kann. Mit 1/3 der Spendengelder förderten wir das Projekt Mein Kind hat Krebs
, dass uns sehr am Herzen lag. Hier geht es um die Erfassung psychischer Belastungen und wie man Eltern und Angehörigen krebskranker Kinder helfen kann, um so auch den Kindern bei ihrem Kampf zu helfen.
- Im Fokus: Lungenkrebs: Hier geht es um modernste Diagnostik und innovative Therapien für Patienten mit fortgeschrittenen Lungenkrebs. Die Erkenntnisse sollen auch auf andere Krebsarten übertragen werden. Das Projekt wird im Förderzeitraum 2018-2019 mit einer Fördersumme von 2.948.050 € gefördert.
- Mein Kind hat Krebs: Im Universitätsklinikum Magdeburg gibt es ein Projekt für Eltern und Angehörige krebskranker Kinder mit dem Titel: Mein Kind hat Krebs. Hier geht es um die Erfassung psychischer Belastungen und wie man den Betroffenen helfen kann. Das Projekt wird im Förderzeitraum 2017-2019 mit einer Fördersumme von 113.500 Euro unterstützt.
Ausführliche Beschreibungen der Projekte gibt es hier:
Wo flossen die Spendengelder 2018 hin?
Im BC-Jahr 2018 haben wir mit den Spendengeldern zu 100 % ein Forschungsprojekt zur Vermeidung von Gehirnmetastasen gefördert.
Unter der Leitung von Herr Prof. Winklers haben sich mehrere Forschungsgruppen aus ganz Deutschland zusammengetan, um Strategien gegen die Ansiedlung von Krebszellen im Gehirn zu entwickeln.
In 5 Teilprojekten werden die Wissenschaftler mehrere Angriffspunkte für neue Therapiemöglichkeiten untersuchen. Im Anschluss an die Forschungsarbeiten wollen sie ihre Erkenntnisse in klinischen Studien überprüfen.
Teilprojekt 1: Neue Medikamente gegen Mikrometastasen
Dieses Projekt hat das Ziel, die Gehirnmetastasen zu treffen, wenn sie besonders verwundbar sind: Das Austreten aus der Blutbahn und die Bildung erster Mikrometastasen sind kritische Phasen in der Tumorentwicklung und damit ideale Angriffspunkte für neue Medikamente.
Teilprojekt 2: Das Immunsystem zu Hilfe rufen
Hier wollen die Wissenschaftler es den T-Zellen des Immunsystems ermöglichen, die eigentlich für sie undurchlässige Blut-Hirn-Schranke zu passieren. Die T-Zellen sind tumorspezifisch, sie greifen also nur die Krebszellen an und nicht etwa das sensible Nervengewebe des Gehirns.
Teilprojekt 3: Die Metastasen aushungern
Die Forscher wollen den Übergang von Mikrometastasen zu Makrometastasen verhindern, indem sie etwa den Tumor durch das Kappen von Nährstoffversorgung aushungern.
Teilprojekt 4: Ein Frühwarnsystem für Risikopatienten
Ziel ist, unter anderem ein Frühwarnsystem zu entwickeln, um Patienten mit einem besonderes hohen Risiko für Gehirnmetastasen zu identifizieren.
Teilprojekt 5: Drei Krebsarten im Fokus
In diesem Projekt wird untersucht, welche Therapiestrategien sich am effektivsten auf welche Krebsart anwenden lassen. Hier liegt der Fokus der Wissenschaftler auf Lungen-, Brust- und Hautkrebs.
Wo flossen die Spendengelder 2017 hin?
Auch im BC-Jahr 2017 haben wir mit den Spendengeldern neben einem Forschungsprojekt ein soziales Projekt gefördert. 75 % der Spenden gingen an das Forschungsprojekt von Prof. Dr. Klein zum Thema Metastasenbildung. Er versucht gezielt Zellen zu identifizieren, die für die Metastasenbildung verantwortlich sind und diese daran hindern sich in andere Organe einzunisten. Daneben werden wir die Palliativmedizin fördern. Mit 25 % der Spendengelder wurde die Erarbeitung eines Ärzteleitfadens unterstützt, der dazu dient eine einheitliche Palliativbehandlung sicherzustellen.
Forschungsprojekt von Herr Professor Dr. Christoph Klein
Herr Prof. Dr. Christoph Klein leitet an der Universität Regensburg ein Projekt, dass sich mit der Frage beschäftigt: Wie entwickeln sich aus Tumorzellen Metastasen?
Vermutlich kennt jeder eine solche Geschichte: Jemand erkrankt an Krebs, wird behandelt und der Krebs scheint besiegt. Jahre später taucht allerdings erneut ein Tumor auf: das gefürchtete Rezidiv.
Verantwortlich dafür sind Zellen, die sich vom ursprünglichen Tumor gelöst haben und nach jahrlangem Schlummern an anderer Stelle zu lebensbedrohlichen Tochtergeschwülsten heranwachsen.
Die Fragen, die Prof. Dr. Klein mit Hilfe des Forschungsprojektes beantworten möchte, lauten:
- Wie kommt es, dass sich aus
schlafenden
Tumorzellen Metastasen entwickeln? - Wieso können sie jahrelang unerkannt bleiben?
- Und welche Wege nutzen sie, um zu überleben?
Wenn es gelingt, diese bislang wenig bekannten Zusammenhänge zu erkennen, könnte dies das Leben vieler Krebspatienten entscheidend verändern. Durch zielgerichtete, weniger belastende Chemotherapien und Bestrahlungen und durch Medikamente, die die Ansiedlung gestreuter Tumorzellen im Körper dauerhaft verhindern.
Palliativmedizin - Leitlinie für Ärzte
Das Klinikum der Universität München führt ein Forschungsprojekt zur Verbesserung der Standards in der Palliativmedizin durch. Durch Ihre Unterstützung wird eine Leitlinie für Ärzte entwickelt, um eine einheitliche Palliativbehandlung zu gewährleisten.
Auf einen Blick – Was ist Palliativmedizin?
Der Leitgedanke der Palliativmedizin ist die würdevolle Begleitung des Menschen mit einer nicht heilbaren, lebensbedrohlichen Erkrankung.
Die Behandlung zielt dann nicht mehr auf Heilung und Lebensverlängerung ab, sondern auf Bewahren und Verbessern der Lebensqualität in der verbleibenden Lebenszeit. In dieser Lebensphase geht es vor allem darum:
• Beschwerden zu lindern;
• unnötige Belastung durch Untersuchungen und Behandlungen zu vermeiden;
• sowie den schwerkranken oder sterbenden Menschen pflegerisch, psychosozial und spirituell zu begleiten.
Die palliativmedizinische Versorgung berücksichtigt immer auch die Bedürfnisse der Angehörigen vor und nach dem Tod der Patientin oder des Patienten.
Dies ist ein Ausschnitt des im folgenden abrufbaren Patientenleitfadens. Dieser verdeutlicht, worum es bei der Palliativmedizin geht. Gefördert wird die Erstellung eines Ärzteleitfadens.
Wo flossen die Spendengelder 2016 hin?
Im BC-Jahr 2016 wurde mit den Spendengeldern erstmalig nicht nur ein Forschungsprojekt, sondern auch ein soziales Projekt gefördert. Ein Großteil der Spendengelder kam dem auf Tumorerkrankungen der Leber ausgerichteten Forschungsprojekt von Herrn Prof. Dr. Tom Lüdde zu Gute. Daneben wurde mit einem Teil der Spendengelder das INFONETZ KREBS der Deutschen Krebshilfe unterstützt.
Forschungsprojekt von Herr Prof. Dr. Tom Lüdde
Herr Prof. Dr. Tom Lüdde wird bei einer Stiftungsproffesur der Deutschen Krebshilfe Gastroenterologie, Hepatologie sowie Gastrointestinale und Hepatobiliäre Onkologie
unterstützt. Zu den Hintergründen des Projektes:
Tumorerkrankungen der Leber sind weltweit auf dem Vormarsch und stellen eine der größten Herausforderungen im Bereich der Krebserkrankungen dar. Zum einen nimmt die Zahl an Neuerkrankungen weltweit extrem stark zu (am stärksten von allen Krebserkrankungen), zum anderen sind die Behandlungsmöglichkeiten noch immer limitiert. Der wichtigste Grund für die starke Zunahme von Leberkrebs besteht darin, dass diese Tumorerkrankung fast immer auf dem Boden einer chronischen Leberentzündung entsteht.
Eine chronische Entzündung der Leber kann verschiedene Ursachen haben. Die wichtigste war bisher das Vorliegen einer Virushepatitis. Daneben wird aber eine chronische Entzündung im Rahmen einer sogenannten Fettlebererkrankung eine immer wichtigere Ursache für Leberkrebs. Eine Fettlebererkrankung ist bedingt durch das zunehmende Problem von Übergewicht durch mangelnde Bewegung und falsche Ernährung in Industrieländern.
Angesichts dieser Entwicklung haben viele Förderorganisationen weltweit zum Kampf gegen Leberkrebs aufgerufen. Das durch die Deutsche Krebshilfe geförderte Projekt von Prof. Dr. Tom Lüdde aus Aachen hat sich zum Ziel gesetzt, genauer zu untersuchen, welche molekularen Mechanismen in verschiedenen Zellen der Leber ablaufen, wenn aus einer Entzündung Krebs entsteht.
Interessanterweise wurde kürzlich gezeigt, dass neben dem Leberkrebs auch bei anderen Tumorerkrankungen - beispielsweise dem Pankreaskarzinom - ein Zusammenhang zwischen Entzündungsprozessen und der Tumorentstehung besteht. Dies verdeutlicht, dass eine genauere Erforschung der molekularen Mechanismen der Tumorentstehung aus einer Entzündung dringend erforderlich ist.
Die Ergebnisse des Projektes können dazu führen, dass zum einen durch neue Untersuchungsmethoden festgestellt werden kann, welche Patienten ein besonders hohes Risiko haben, bald einen Leberkrebs zu entwickeln. Dadurch könnte rechtzeitig eine Therapie begonnen werden. Die Forscher hoffen außerdem als ferneres Ziel, durch ihr Projekt die Grundlage für neue Medikamente legen zu können, mit denen in Zukunft die Krebsentstehung vielleicht verhindert werden kann.
INFONETZ KREBS
Die Deutsche Krebshilfe bietet mit dem INFONETZ KREBS eine Plattform an, auf der Betroffene und Angehörige fundierte Informationen erhalten und im telefonischen Beratungsgespräch die Möglichkeit haben konkrete Fragen zu stellen.
Die Diagnose Krebs verändert das gesamte Leben. In dieser Situation stellen sich sowohl dem Betroffenen, als auch den Angehörigen viele Fragen. Das Team des INFONETZ KREBS bietet eine Beratung in allen Phasen der Erkrankung und beantwortet Fragen nach dem aktuellen Stand der Medizin und Wissenschaft. Es bietet eine themenbezogene Anlaufstellen, bei der man sich Zeit für den Ratsuchenden nimmt. Sie erreichen das INFONETZ KREBS unter www.infonetz-krebs.de.
Die INFONETZ KREBS - Hotline:
Tel.: 0800 / 80 70 88 77 (kostenfrei) Mo bis Fr 8 – 17 Uhr
Wo flossen die Spendengelder 2015 hin?
Im BC-Jahr 2015 haben wir uns für folgendes Projekt unter Führung von Dr. Hudecek entschieden.
Engineering von ROR1-CAR modifizierten T-Zellen für die adoptive Immuntherapie von ROR1+ Tumoren.
T-Zellen als Auftragskiller gegen Tumore - Immunzellen lassen sich genetisch so verändern, dass sie Krebszellen angreifen.
Es klingt wie in einem Gangsterfilm – die T-Zellen der Immunabwehr werden angeheuert, um einen bösartigen Tumor auszuschalten. Die Auftraggeber: der Patient und sein Ärzteteam. Dies könnte für viele Krebspatienten schon bald zur Realität werden, so hoffen Forscher der Universität Würzburg.
Die Würzburger Wissenschaftler machen sich dazu eine grundlegende Eigenschaft der T-Zellen zunutze: die hochspezialisierten Abwehrzellen wandern durch den Körper und halten nach potenziell gefährlichen Objekten Ausschau, wie etwa Krankheitserregern oder bösartig veränderten Körperzellen. Diese Schädlinge tragen auf ihrer Zelloberfläche häufig andere Moleküle als gesunde Körperzellen. Trifft nun eine T-Zelle auf eine solche Bedrohung, erkennt sie diese und greift an.
In Vorarbeiten ist es dem Forscherteam bereits gelungen, T-Zellen genetisch so zu verändern, dass sie das Molekül mit dem wissenschaftlichen Namen ROR1 erkennen. Bösartige Zellen mit ROR1 finden sich häufig bei Leukämien und Lymphomen, aber auch bei Brust-, Lungen- oder Nierenkrebs.
Derzeit arbeiten die Würzburger Wissenschaftler daran, ihre Therapiestrategie auf die Anwendung in der klinischen Praxis vorzubereiten. Ihr Ziel: Zukünftig werden dem Patienten T-Zellen entnommen, scharf gemacht und wieder zurückgegeben. Dort machen sie sich sofort daran, ihren Auftrag zu erfüllen: die Auslöschung der Krebszellen. Da ROR1 in gesunden Zellen gar nicht oder nur sehr selten vorkommt, versprechen sich die Forscher zudem eine schonende Behandlung ohne oder nur mit geringen Nebenwirkungen.
Die Deutsche Krebshilfe fördert das Vorhaben mit 622.000 Euro.
Für dieses Projekt konnten Spendengelder von 232.899,56 € gesammelt werden. Wir und die Deutsche Krebshilfe danken allen, die diese Summe möglich gemacht haben!
Wo flossen die Spendengelder 2014 hin?
Im BC-Jahr 2014 konnten wir durch die Sponsorengelder für die Teilnahme am BC-Tag und durch alle weiteren Spenden insgesamt 220.354,68 € für die Deutsche Krebshilfe sammeln. Die Deutsche Krebshilfe leitete dieses Geld dann an das Netzwerk Tumorzentren/Onkologischen Spitzenzentren
weiter. Zwei Projekte innerhalb dieser onkologischen Spitzenzentren wurden speziell gefördert:
1. CIO-Lotsen
Die meisten Krebspatienten fühlen sich zu Beginn ihrer Behandlung sehr unsicher. Der hektische Klinikbetrieb, die vielen Untersuchungen in den verschiedenen Fachabteilungen in verschieden Etagen und Häusern verunsichert sie und sie fühlen sich total überfordert. Hinzu kommt ihre psychische Anspannung: "Werde ich den Krebs besiegen? Wie geht es zu Hause weiter? Welche Therapien kommen auf mich zu? Und, und, und ….
Und hier beginnt die Arbeit der Lotsen.
Im Zentrum für integrierte Onkologie Köln/Bonn gibt es solche Helfer: Die sogenannten CIO-Lotsen stehen den Patienten als persönliche Ansprechpartner während der gesamten Behandlungszeit zur Verfügung. Sie begleiten ihre Schützlinge während der diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen, vermitteln Untersuchungstermine und Gespräche, bringen Mutlose mit den Seelsorgern des Hauses zusammen, hören sich familiäre Sorgen an und können soziale Hilfen für das Leben der Patienten zu Hause in Bewegung setzen.
Dieses erfolgreiche Konzept soll nun weiter ausgebaut werden, damit noch mehr Krebspatienten von den CIO-Lotsen profitieren können.
2. Forschung
Das sogenannte Luminal-B-Karzinom ist eine sehr aggressive Brustkrebsart.
Patienten mit diesem Tumor haben nur geringe Heilungschancen. Der Tumor spricht nämlich auf die gängigen Therapien kaum an. Es bilden sich zudem schnell Metastasen und der Krebs breitet sich im Körper aus.
Die an diesem Projekt beteiligten Wissenschaftler vermuten, dass nur ein sehr kleiner Anteil der Krebszellen, die einen Luminal-B-Tumor ausmachen, für diese Eigenschaften verantwortlich ist. Sie wollen diese kleine Untergruppe nun genauer untersuchen. Ihr Ziel ist es, auf molekularer Ebene herauszufinden, wie es zur Therapieresistenz (keiner Therapie zugänglich) und zur Metastasen- Bildung kommt. Sie hoffen, dass ihre Erkenntnisse dazu führen, neue Therapien gegen dies gefährliche Krebsart zu entwickeln. Die Forschung erfolgt in den onkologischen Zentren Berlin, Heidelberg und Regensburg.
Die Arbeit der Deutschen Krebshilfe e.V.
Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 500.000 Menschen neu an Krebs. Den Betroffenen und ihren Angehörigen zu helfen, ist das wichtigste Anliegen der Deutschen Krebshilfe e.V. Die Deutsche Krebshilfe und ihre Tochterorganisationen finanzieren mit ihren Spendengeldern klinische, wissenschaftliche und soziale Projekte auf allen Gebieten der Krebsbekämpfung. Fast 600 ehrenamtlich arbeitende Fachexperten und externe Gutachter arbeiten unter dem Motto Helfen. Forschen. Informieren.
Die Deutsche Krebshilfe finanziert sich ausschließlich aus Spenden und freiwilligen Zuwendungen der Bevölkerung. Öffentliche Mittel stehen ihr nicht zur Verfügung. Dies versetzt sie allerdings auch in die Lage, über die Vergabe der ihr anvertrauten Gelder jederzeit unabhängig entscheiden zu können.
Zu den wichtigsten Projekten der Deutschen Krebshilfe zählen u.a.:
- Tumorzentren/Onkologische Spitzenzentren
- Zentren für erbliche Tumorerkrankungen
- Palliativmedizin und Schmerztherapie
- Akute klinische Notstände
- Medizinische Nachsorge
- Psychosoziale Betreuung
- Krebs-Selbsthilfe
- Versorgung krebskranker Kinder
- Informations- und Beratungsdienst
- Härtefonds für krebskranke Menschen in finanzieller Not
Mit einem organisatorischen Verbundsystem zwischen Universitätskliniken, den Krankenhäusern der Region sowie den niedergelassenen Ärzten schuf die Deutsche Krebshilfe eine wesentliche Voraussetzung für eine bessere Versorgung von Tumorpatienten in allen Regionen Deutschlands. Mehr noch: Diese Zusammenarbeit leitete in Deutschland einen ganz neuen Prozess ein - erstmals wurden Behandlungsstrategien standardisiert und durch klinische Krebsregister optimiert.